ägyptische Zeiten

Freitag, 11. November 2011

leider wieder zu Hause

aber immerhin, die Erinnerung bleibt ...
Beirut:
moderne Menschen, wirklich sehr gut aussehende Leute, die modern, sexy gekleidet sind, Wohlstand ausstrahlen aber eben auch eine Menge Kultur, die es natürlich wahrnehmen, wenn da eine sehr attraktive junge Frau im Minirock vorbei geht, die aber nicht starren, ist es doch ganz normal, dass Menschen schön sind, die im Auto vorausschauen, auch mal ein wenig bremsen und jemanden über die Straße gehen lassen, die sogar stehen bleiben für Fußgänger, oft noch weit rücksichtsvoller als in Deutschland, die Menschen auch im Verkehr respektieren, statt wahnsinnig alles von der Straße hupen zu wollen, was den egoistischen Drang sonstwohin eventuell verlangsamen könnte. Respekt und Kultur, das ist es, was ich in Beirut erlebt habe, im Verkehr, auf der Straße, im Minibus, im Hotel, im Restaurant, im Nchtleben, in der Warteschlange vor'm Check-In.
Und eine kaum vorstellbare Ruhe. Selbst auf der Hauptverkehrsstraße wurde fast gar nicht gehupt und im riesigen Café, wo Musik lief (sehr ruhige Cafehausmusik eben) und wo mindestens hundert Menshen sich unterhielten, saßen wir am großen Tisch und unterhielten uns in Zimmerlautstärke oder sogar leiser, verstanden jedes Wort und es war einfach nur angenehm ruhig.
Das war Beirut.
Port Said dagegen: Im Gegensatz zum Alltag sind viele Menschen für das Opferfest nach Port Said gekommen, der Stadt (Kairo) zu entfliehen. Alle Restaurants sind überfüllt, während spezielle Geschäfte nach wie vor geschlossen sind (ich brauche z.B. neue Kontaktlinsen, muss aber noch warten).
Am Abend dann das grausame Erwachen: Auf der "Uferpromenade", dem Fußweg am Mitterlmeerstrand, waren viele Tausend Menschen unterwegs, sowieso alle schon von Natur aus laut, aber inmitten dieser Massen Gruppen von Arschlöchern auf ihren Mopeds, die sich einen Spaß daraus machen, menschenverachtend durch die Menschenmenge zu rasen, dabei die extralauten Hupen ununterbrochen nerven zu lassen und gezielt auf Leute zuzufahren, die die Unverschämtheit besitzen, sich nicht an den Rand des Fußweges zu queteschen, wohlgemerkt, des Fußweges, der nur über Treppen zu erreichen ist und immer wieder durch Barrieren gegen Autos abgesperrt.
Im Nachtleben Port Saids wird ganz gezielt und bewusst dreckigstes Verhalten geübt, werden Ausländer beschimpft und sogar mit Abfall beworfen, lassen es sich die Massen gefallen, von besonders miesen Exemplaren tyrannisiert zu werden ...
Ägypten eben, laut, dreckig ohne Ende und geprägt von einer unglaublichen Respektlosigkeit.

(Das klingt jetzt rassistisch, ja, aber leider ist es wahr. Und natürlich weiß ich, dass die kleinen Mistviecher auf ihren Mopeds, die heute Abend noch durch die Fußgängermassen rasen, auf Fußgänger zuhalten und deutlich machen, dass sie absolut nicht gewillt sind, den Kurs zu ändern, sondern dich brutal umfahren werden, wenn du nicht ausweichst - auch wenn auf der anderen Seite drei Meter Platz wären, geht ers doch darum, dich zu zwingen, auszuweichen, weil du ja ohne Moped so unendlich weniger wert bist als sie auf ihrem Mördergefährt, dass diese kleinen absichtlich bösartigen Wesen morgen in ihren Privatschulen "Respekt" von ihren Lehrern einfordern werden, respektiert werden wollen als Menschen, als Persönlichkeiten; natürlich weiß ich, dass es auch ganz andere Menschen gibt in diesem Land, sogar gut gebildete Menschen voller Kultur, aber die Atmosphäre ist geprägt von Schmutz und Respektlosigkeit, von Geschrei und Hupen ... )

Freitag, 28. Oktober 2011

Statt langweilig drinnen zhu sitzen ...

haben wir endlich mal auf unserer Terasse den Grill eingeweiht (es dauerte einen ganzen Tag, in Port Said einen Grill - und dann auch noch Holzkohle zu findenI.
Doch, hat schon Vorteile, hier in Port Said zu sein ...

(Und nach zwei Wochen Putzen und Räumen bin ich endlich so weit, dass ich hier wohnen kann ohne in der eigenen Wohnung ständig mit EkelHerpes zu tun zu haben ...)


hiding 01


https://farm7.static.flickr.com/6037/6289935130_1a2480fb44.jpg

Sonntag, 25. September 2011

Sibiriens aller Länder ...

Auf dem Weg aus ägyptisch Sibirien heraus (ja, wollte man in Ägypten jemand in die garstigste, grausamst langweiligste Provinz verbannen, so wäre es Port Said, wo nicht mal die Schiffe wirklich durchkommen, obwohl es doch extra für den Kanal gebaut wurde, damals, der aber jetzt, zumindest mit dem Arm für den Durchgangsverkehr, ein paar Kilometer weiter östlich verläuft), glücklich, jenen Ort meiner eigenen Darbniss für eine paar Tage zu verlassen, gleichwohl aber wissend, dass mein Ziel Kassel, hessich Sibirien also, auch kaum besser wäre, begegnete mir am Ortsausgang ein LKW mit einem Nummernschild woher wohl - aus Kassel.
Sibiriens aller Länder vereinigt euch - oder so

Freitag, 9. September 2011

Umzug

Unsere Wohnung hier in Port Said haben wir eh nur als Übergangslösung gemietet, es wird Zeit, dass wir diese dunkle Höhle verlassen.
Also haben wir heute ein erstes mal geschaut, "hier in dem Haus müssen wir fragen;" sagte ich, weil es eine ruhige Nebenstraße ist, weil zwischen Haus und Strand sooo schnell nichts anderes gebaut werden kann, weil die Gegend nett ist ...
Und siehe da, wir fragten uind eine wunderschöne große Wohnung im neunten Stock ist frei, mit dem Superblick über das Mittelmeer ...
Soll nur ein wenig teuer sein, 4000 sagte der Türsteher, Morgen ist der Hausbesitzer da, da werden wir mal genauer nachfragen, wären es 3500 und die Wohnung einigermaßen möbliert, dann würde ich locker bei Gelegenheit einen Lufthüpfer machen und mir ein kleines Loch in den Bauch freuen ...
(MOrgen mehr).

Dienstag, 6. September 2011

8:00

um acht uhr mit dem Laufen anzufangen ist einfach viel zu spät hierzulande, nach den ersten Metern bin ich schon durchschwitzt - ich sollte demnächst wieder um 6 aufstehen ...

Mittwoch, 29. Juni 2011

Frei und anderes

Heute habe ich frei gehabt und war mit packen beschäftigt. Schwierig finde ich es ja zu packen, wenn die Möbel und eine Menge von dem Kram hier zur Wohnung gehört und eben nicht gepackt werden muss - aber es wird langsam, gleich muss ich noch die Küche aufräumen, nachdem ich die letzten Vorräte aus der Tiefkühle vorher brav verkocht habe, und dann bin ich für heute Abend fertig. Morgen dann noch das Schlafzimmer und den Computerkram wegpacken, dann wird die Wohnung offiziell übergeben. Inoffiziell darf ich noch eine Nacht bleiben, Freitag Morgen dann bin ich weg, das Auto soll zwischen acht und neun kommen, bis dahin soll alles unten sein, ca. 30 Kartons, Koffer, Pakete, 63 Stufen, 20 Kg zu viel auf den Rippen, ich glaube, ich werde arg erschöpft sein ...

Und dann kam da noch die Mail von https://www.citizenside.com/ ob ich nicht Bilder von den "clashes" auf dem Tahrir Square hätte - es war völlig an mir vorbei gegangen, dass sich die Menschen in Ägypten tatsächlich wieder gegen die Militärregierung wehren und sich nicht alles gefallen lassen - es gab wieder Proteste und die Übergangsregierung bestehend vor allem aus einem Generalsstab von Mubarakfreunden, ehemaligen Vertrauten und Komplizen des Diktators. Und diese Übergangsregierung zeigte ihr wahres Gesicht, ließ Tränengas, wohl auch Gummi abschießen, es gab hunderte Verletzte, ob Menschen getötet wurden, ist noch nicht wirklich sicher.
Besonders interessant finde ich es dann, dass die "Demonstranten" vom Freitag bei uns um die Ecke, die Mubarak als "wahren Präsidenten" feierten, als "Heden" und zurück zum alten System wollten, von Polizei und Militär geschützt wurden, da hätte es keine Chance gegeben für Ausschreitungen, das Militär und die Polizei beschützten diese Leute sehr sicher, gekonnt und erfolgreich. Auf dem Tahrir Square ist das etwas anderes, da sind Proteste nicht gern gesehen, da sind es Leute, die ihren Unmut gegenüber den Generalen äußern, da werden Busse herangekarrt mit Leuten, die plötzlch organisiert Randale starten (das gab es regelmäßig bei allen Wahlen während der Mubarakzeit: bezahlte Schlägertrupps zogen los um vom Wahlbetrug abzulenken, den Mubaraks Getreue betrieben, erstaunlich nur, dass bei ihrer Dreistheit damals niemals 160% der Stimmen für Mubarak abgegeben wurden sondern nur 99%) ...
Nun, die Leute sind wieder auf der Straße, dem Generalsstab wurde mitgeteilt, dass die Menschen in Ägypten nicht sang- und klanglos zum Alltag zurück kehrern sondern sehr wohl im Auge haben, was die früheren guten Freunde Mubaraks nach dessen Sturz mit dem Land anstellen, gut so!

Montag, 27. Juni 2011

Habe ich schon erzählt, ...

dass ich Donnerstag nach Port Said umziehen werde?

S. hat dort eine tolle Stelle gefunden und wir haben gemeinsam beschlossen, es auszuprobieren. Und Indien wird auch diesmal nichts werden.

Dafür aber dann in zwei Wochen eine Zeit lang Deutschland.

Sonntag, 29. Mai 2011

Schüsse

In der Nacht, so zwischen 2 und 3 wurde wieder richtig viel geschossen, wir saßen hier, hörten es da knallen, dort war auch wer arg dabei, ein paar hundert Meter rechts auch wieder, ...
Und nichts davon in irgendwelchen Medien, niemand weiß, was passiert ist, nur gereizt sind hier in der Gegend trotzdem viele - und während es schoss, waren viele Menschen draußen unterwegs, um zu gucken, vielleicht auch um dabei zu sein, wir wissen es einfach nicht. Und das ist wirklich das Nervigste, nicht zu wissen, was da los ist, was all das zu bedeutetn hat.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Gerechtigkeit a la Egypt?

Suzanne Mubarak, die als Ehefrau des ehemaligen Diktators plötzlich im Besitz von zig Millionen ist, ganz sicher viel wusste, vermutlich bei einigem beteiligt war, wird einfach so nach 2 Wochen aus der (luzuriösen) Untersuchungshaft entlassen,
tausende von Demonstranten, Bloggern, einfachen Leuten, die die Wahrheit sagen, werden von Militärgerichten bei Verhandlungen unter Ausschluss jeglichen Rechts, ohne Verteidiger, ohne Öffentlichkeit, oft genug auch noch ohne eigenes Wissen, innerhalb von kürzester Zeit zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und in Gefängnissen unter menschenunwürdigen Zuständen weggesperrt ...

Aber wundert es, wenn man weiß, dass Mubaraks frühere Kumpels und Mitmilitärs jetzt die Macht in Händen halten und lauthals über Amnestie nachdenken? Wer weiß, vielleicht wollen sie damit nicht zuletzt Präzedenzfälle schaffen, auf die sie sich dann selbst berufen können, sollten sie irgendwann mal die Macht aus den Händen geben müssen und selbst vor Gericht stehen ...

Übrigens: für einen Blogeintrag wie diesen laufen Ägypter Gefahr, für Jahre im Gefängnis zu sitzen ...

Mittwoch, 27. April 2011

Bin zurück

aus der Wüste.
Und einen großen Bericht gibt es nicht, es war schön, es war anders, es war unbeschreiblich, um halb sechs Morgens aufzuwachen, aus dem Schlafsack zu kriechen, sich den Sand aus dem Gesicht zu reiben, die Sandmuster auf den Schlafsäcken der anderen zu bewundern, aus dem Camp rauszuklettern, auf die Düne zu krabbeln und für die nächste Stunde völlig allein in der Wüste zu sein, zu schauen, zu wundern, zu freuen, ...

Und am Abend vorher hatten wir im Camp Besuch

fennec in white desert

Weil der Ausflug auch Teil des Projektes houseart ( https://www.houseart.erik-nehring.de ) ist, war es nicht nur vergnügen, sondern auch Photoarbeit - die nächste Ausstellung wird "Wüste Welten" heißen (und dementsprechend war das obrige Bild auch nicht das beste Wüstenfuchsbild der Serie, das kommt erst nach Ausstellungseröffnung).

Aktuelle Beiträge

Ein neuer Anfang
Es sieht so aus, als gäbe es Stückzeit noch - aber...
erik-n - 29. Aug, 12:13
Dem Elefanten waren die...
Dem Elefanten waren die Augen zugeklebt? Unfassbar,...
iGing - 16. Apr, 09:33
Bangalore - Delhi
Meine kleine Himalayareise hat begonnen. Ich sitze...
erik-n - 16. Apr, 04:06
Der Himalaya ruft
Heute war der letzte Arbeitstag. Morgen ist Packen...
erik-n - 13. Apr, 19:17
Der Himalaya ruft
Heute war der letzte Arbeitstag. Morgen ist Packen...
erik-n - 13. Apr, 19:17

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6403 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 29. Aug, 12:13

Web Counter-Modul


ägyptische Zeiten
Auf den Ohren
Auf nach Indien
Bilderchen
Fundstücke
für die menschheit nix großes
Hohe Zeiten
house art
indische Zeiten
photozeiten
Splitterzeiten
Tatort
Traumzeit
türkische Realität
Türkishe Realität
unterzeitwegs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development